Mehr als Luxus: Musik in Krisenzeiten

In Zeiten internationaler Krisen scheint Musik eine unwichtige Nebenrolle zu spielen und gerät immer mehr in den Hintergrund. Doch Musik ist nicht nur Luxus, sondern für den Menschen von enormer Bedeutung. Musikschulen sollten sich dessen bewusst sein und diese Tatsache bewusst nach außen kommunizieren. Ein Plädoyer für die Bedeutung der Musik.

Spätestens seit der Corona-Krise wurde deutlich, dass Kultur und Musik oft eher als Luxusgut und nicht als notwendiger Bestandteil der menschlichen Existenz angesehen werden. Doch angesichts weltweiter Krisen sollten wir uns immer wieder daran erinnern, dass Musik zusammenschweißt, Mut macht und Hoffnung bringt. Sie ist ein unersetzbares Kommunikationsmittel, das über alle Ländergrenzen hinweg verwendet und verstanden wird. Sie sagt, was mit Worten nicht gesagt werden kann.

Schon unsere Vorfahren haben bei der Arbeit oder bei Festen musiziert. Dabei ist es egal, welche Völker und welchen Fleck der Erde man sich anschaut: Ausnahmslos alle Völker nutzen Musik als Ausdruck ihrer Gefühle, als Ritual oder als Kommunikationsmittel. Man könnte sagen, dass uns allen die Musik in den Genen liegt.

Musik als Wegbereiter für gesellschaftliche Veränderungen

Musik ist auch das Symbol einer freien Gesellschaft. Sie hat einen bedeutenden Einfluss auf gesellschaftliche Veränderungsprozesse ausgeübt, möglicherweise sogar als Wegbereiter fungiert. Man denke nur einmal an die Punkbewegung, bei der vor allem der Widerstand gegen Ungerechtigkeiten im Fokus der Musik steht. Musiker nutzen ihre Reichweite und greifen politische Themen in der Öffentlichkeit auf. Hip-Hop erzählt von der Lebensrealität auf den Straßen und macht auf soziale Missstände aufmerksam.

Musik begleitet von der Kommunion über die Hochzeit bis zur Trauerfeier am Tag der Beerdigung. Arbeiterlieder halfen in Zeiten der Sklaverei, nicht den Mut zu verlieren. Die Lieder haben zusammengeschweißt und den eigenen Gefühlen Ausdruck verliehen. Solche Musik hilft uns, zu verstehen und zu hinterfragen.

Kultur ist kein Luxus

In Krisenzeiten sind Kunst und Musik oft der einzige Raum für unabhängiges und freies Denken. Musik verbindet uns, bringt Gemeinschaft und formt unsere Persönlichkeit. Musikschulen sollten sich dessen stets bewusst sein und die Bedeutung von Musik selbstbewusst nach außen kommunizieren. Oder wie Richard von Weizsäcker es in einer Rede 1991 formuliert hat: „Kultur ist kein Luxus, den wir uns leisten oder auch streichen können, sondern der geistige Boden, der unsere eigentliche innere Überlebensfähigkeit sichert.“

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Die am meisten unterschätzte Zielgruppe: Generation „55plus“ in Musikschulen

Längst sind es nicht nur Kinder im schulpflichtigen Alter, die ein Instrument erlernen. Die Generation“55plus“ sieht in Musikunterricht die Möglichkeit, ihr Leben zu bereichern und vital zu bleiben. Für die Musikschulen hält diese Zielgruppe ebenfalls enormes Potenzial bereit. Wir klären auf, was „Best Ager“ als Musikschüler so attraktiv macht und wie Musikschulen diese Kundschaft erreichen können.

In Deutschland ist der demografische Wandel deutlich zu spüren. Heute ist bereits jeder zweite Mensch älter als 45 und jeder fünfte sogar über 66 Jahre alt. Dennoch fokussieren sich die meisten Angebote von Musikschulen immer noch hauptsächlich auf Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 14 Jahren. Die vielversprechende „Silver Society“ außen vorzulassen, wäre jedoch verschenktes Potenzial.

Freizeit ist ausreichend vorhanden

Viele Faktoren machen die ältere Generation als Kunden besonders attraktiv. Junge Schüler haben heutzutage oft einen Terminkalender, der so voll ist wie der eines Managers. Zudem klagen Musikschulen über enge Zeitpläne, da die meisten Schüler nur in der kurzen Zeit zwischen Nachmittag und frühem Abend verfügbar sind. Senioren hingegen sind zumindest davon befreit, arbeiten gehen zu müssen, sodass sie mehr Freizeit zur Verfügung haben. Diese kann flexibel strukturiert werden. So können Musikschulen ihre Kurse bereits am Vormittag oder am Morgen anbieten und folglich ihre Auslastung erhöhen. Unterrichten bis 22 Uhr, um alle Schüler unterzubringen? Das ist nicht notwendig. 

Musikunterricht als Investition in Lebensqualität

Zudem ist diese Zielgruppe solvent und gerne dazu bereit, in Lebensqualität zu investieren. Der Begriff „Best Ager“ kommt schließlich nicht von ungefähr. Die Generation schätzt Gesundheit, Qualität und Vitalität. Dazu gehören nicht nur Fahrradfahren und Schwimmen. Auch kognitive Herausforderungen, wie Musizieren, halten nachweislich fit und beugen einem geistigen Abbau vor. 

Doch es geht um noch viel mehr: Wer ein Instrument erlernt, lernt sich selber noch einmal neu kennen. Hinhören, nachdenken, kreativ werden und schöpferisch tätig sein: All das trägt maßgeblich zur Lebensfreude und Lebensqualität der Zielgruppe bei. Einer regelmäßigen Tätigkeit nachzugehen und Fortschritte zu erzielen, gibt einen Sinn im Leben und trägt so zur psychischen Gesundheit bei.

Die Zielgruppe verstehen

Wie können Musikschulen die junggebliebenen Rentner nun am besten abholen? Zuallererst sollten sich Musikschulleitung und Dozenten zusammensetzen und gemeinsam erarbeiten, was die Zielgruppe beschäftigt:

  • Welche Werte hat die Generation?
  • Was ist ihnen wichtig?
  • Welchen Mehrwert können wir mit unserem Angebot bieten?

Der goldenen Generation geht es nicht unbedingt darum, Leistung zu erbringen oder Wettbewerbe zu gewinnen. Vielmehr kann die Musikschule als Ort der Selbstverwirklichung und des Wohlbefindens gesehen werden. 

Starke Werte: Disziplin, Loyalität und Qualität

Werte wie Disziplin, Pünktlichkeit und Loyalität haben einen großen Stellenwert für die Kundschaft und werden auch gelebt. Das ist ein großer Vorteil für die Musikschule. Doch dafür wird auch eine entsprechende Gegenleistung erwartet: Mit gutem Service, Unterricht auf Augenhöhe, hochwertig ausgestattet Räumlichkeiten und Sauberkeit kann die Musikschule überzeugen. Die Website sollte ebenfalls eine gute Serviceleistung bieten, indem sie intuitiv, einladend und unkompliziert gestaltet wird.

Die „Best Ager“ schätzen flexible Optionen, da sie ihre Reisepläne nicht an Schulferien ausrichten müssen. Vielleicht passen sie auch mal auf Enkelkinder auf oder haben andere Termine. Flexibilität bei der Preisgestaltung und Terminvereinbarung ist folglich ein Muss. Wer bereit ist, seine Musikschule zukünftig an die Wünsche der älteren Zielgruppe anzupassen, kann enorm viel gewinnen. Diese Schüler sind loyal und bleiben oft über Jahre treue Kunden, wenn sie einmal von der Musikschule gewonnen wurden.

Fazit

Die Zielgruppe „55plus“ ist solvent, von einer starken inneren Motivation getrieben und kann sich ohne äußeren Druck auf den Musikunterricht einlassen. Wer auf die Kundenbedürfnisse eingeht und bereit ist, sein Angebot umzustrukturieren, wird mit einer treuen Kundschaft belohnt.

Der ausführliche Artikel zum Thema von Sabine Charlotte Langen kann bei Musikschule Intern nachlesen werden.

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Gemeinnützig oder gewinnorientiert? Welche Rechtsform für Deine Musikschule?


Erschwerte Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen, geringe Spendenbereitschaft bei Schülerkonzerten, wenig Ansehen: Eine Musikschule, die gewinnorientiert arbeitet, hat mit Vorurteilen und gesetzlichen Einschränkungen zu kämpfen.
Lohnt es sich, die eigene Musikschule gemeinnützig zu betreiben?

Die meisten Musikschulen hierzulande werden als Einzelunternehmen betrieben. Das bedeutet, dass eine Einzelperson die Musikschule betreibt und sowohl das unternehmerische Risiko als auch den Gewinn allein trägt. Häufig ist auch der Lebenspartner am Unternehmen beteiligt. Daraus ergeben sich Vorteile für den Betreiber: Gibt es einen Gewinn, kann dieser entweder in die Musikschule investiert, oder für Privates ausgegeben werden. Ob es sich um den Traumwagen oder die lang ersehnte Reise in die Malediven handelt: Der Einzelunternehmer ist niemandem Rechenschaft schuldig.

Kein guter Ruf für Unternehmen


Es gibt aber auch Fallstricke, die die Rechtsform des Einzelunternehmens mit sich bringt. Viele Musikschulen haben ein großes Interesse daran, mit Schulen oder Kindergärten zusammenzuarbeiten. Als gewinnorientiertes Unternehmen – das viele private Musikschulen sind– ist dies offiziell nicht erlaubt. Schulen und Kindergärten müssen von Wirtschaftsunternehmen unabhängig sein und dürfen nach der Rechtsprechung auch nicht mit ihnen kooperieren. Grund dafür ist der Schutz der Kinder vor kommerzieller Beeinflussung. Solange eine Musikschule also eine Gewinnerzielungsabsicht besitzt, wird eine Zusammenarbeit möglicherweise nicht zustande kommen.

Bei Schülerkonzerten ist es eine gängige Praxis, um Spenden zu bitten, um die entstandenen Unkosten zu decken. Das stößt nicht überall auf Verständnis. Manche Eltern fragen sich, warum sie schon wieder zur Kasse gebeten werden, wo die Musikschule doch ohnehin ein gewinnorientiertes Unternehmen ist. Vielen ist nicht bewusst, dass die Einnahmen der meisten Musikschulen gerade einmal ausreichen, um die notwendigsten Kosten zu decken. Viel mehr Luxus ist da nicht drin.

Gemeinnützigkeit genießt hohes Ansehen

Anders sieht es aus, wenn eine Musikschule gemeinnützig agiert. Die gemeinnützige Rechtsform erhöht nicht nur das Ansehen der Institution und die Spendenbereitschaft der Gesellschaft, sondern bringt auch weitere Vorteile mit sich.

Als gemeinnützige Rechtsformen gibt es den Verein und die gemeinnützige GmbH, kurz: gGmbH. Ein Verein ist dadurch gekennzeichnet, dass er keine wirtschaftlichen Zwecke verfolgen darf. Er muss stattdessen gemeinwohl-orientierte Ziele verwirklichen. Eine gGmbH darf zwar unternehmerisch tätig sein, muss jedoch Gewinne für gemeinnützige Zwecke investieren. Selbstverständlich darf die Musikschulleitung einer gGmbH ein Gehalt für sich und ihre Mitarbeiter oder Honorarkräfte auszahlen. Die Löhne und Gehälter dürfen allerdings nicht zu hoch sein und müssen dazu dienen, den in der Satzung der gGmbH festgelegten Zweck der gGmbH zu erfüllen.

Verein oder gGmbH: wer haftet?

In jedem Fall wird durch eine gemeinnützige Rechtsform die Spendenbereitschaft erhöht, da die gGmbH oder der Verein in der Regel steuerlich absetzbare Spendenquittungen ausstellen dürfen. Zudem entfällt für beide die Zahlung einer Umsatzsteuer und Gewerbesteuer. Ein weiterer Vorteil der gGmbH ist die beschränkte Haftung. Der Gesellschafter haftet nur mit seinem Stammkapital und nicht mit seinem Privatvermögen. Ein Verein wiederum stellt eine juristische Person dar und haftet für die Vereinsaktivitäten seiner Mitglieder. Bei grob fahrlässigem oder vorsätzlichem Fehlverhalten haften die Mitglieder unter Umständen sogar mit ihrem Privatvermögen.

Bürokratischer Aufwand und hohe Buchhaltungskosten

Eine gemeinnützige Rechtsform bringt allerdings auch Nachteile mit sich. So ist eine gGmbH dazu verpflichtet, zu bilanzieren und ihren Jahresabschluss offenzulegen. Eine einfache Einnahmen-Überschussrechnung reicht da nicht aus. Dementsprechend kommt eine gGmbH kaum drumherum, eine professionelle Fachkraft für die Buchhaltung einzustellen und die entsprechenden Kosten dafür zu tragen. Auch die Kosten für den Steuerberater dürften steigen, da die Buchführung mit einer Bilanz erheblich komplexer ist als die simple Einnahmen-Überschussrechnung. Anders sieht es bei einem gemeinnützigen Verein aus. Hier genügt eine einfache Buchführung.

Wer damit liebäugelt, eine gGmbH zu gründen, sollte außerdem wissen, dass dafür ein Startkapital von mindestens 25.000 € vorhanden sein muss. Diese Voraussetzung besteht bei einem Verein nicht.  

Alles für den guten Zweck

Zu guter Letzt sollte eine Musikschule mit gemeinnütziger Rechtsform penibel darauf achten, ihr Geld nicht versehentlich zu veruntreuen. Jeder Euro, der ausgegeben wird, sollte gerade zu Beginn vom Steuerberater abgesegnet werden, um sicherzustellen, dass der gemeinnützige Zweck der Satzung eingehalten wird. 

Ob Einzelunternehmen, gGmbH oder Verein: Wer seine eigene Musikschule gründet oder neu ausrichtet, sollte sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und seinen Steuerberater zu Rate ziehen.

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Mitarbeiterführung in Musikschulen: Diese 4 Tipps solltest Du kennen

Das Herzstück einer Musikschule sind ihre Dozenten. Ohne sie gäbe es keine Schüler, keinen Unterricht und keine Musik. Umso wichtiger ist die Mitarbeiterführung in Musikschulen. Mit unseren 4 knackigen Tipps holst Du das Beste aus Deinen Dozenten raus und bindest sie langfristig an Dein Unternehmen.

Einbindung und gemeinsame Ziele

Ein gemeinsames Leitbild zu entwickeln, trägt dazu bei, dass Dozenten sich stärker mit der Musikschule identifizieren. Sie können sich so als Teil der Mission begreifen und fühlen sich eher mit der Musikschule verbunden. Außerdem kann sich eine Musikschule besser von ihren Mitbewerbern abgrenzen, wenn sie über ein klares Leitbild verfügt.

Feedback geben

Auch Lehrer an Musikschulen wünschen sich Feedback zu ihrer Arbeit. Kommt der Unterricht der Lehrkraft gut an, darf das gerne positiv angemerkt werden, denn Lob motiviert und zeigt Wertschätzung. Gibt es Verbesserungsvorschläge, sollte auch das konstruktiv angesprochen werden, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Regelmäßige Teammeetings helfen dabei, die allgemeine Stimmung zu erfassen und Probleme gemeinsam zu lösen.

Entscheidungsfreiheit lassen

Manchen Unternehmern fällt es grundsätzlich schwer, ihren Mitarbeitern Entscheidungsfreiheit einzuräumen. Doch durch den direkten Kontakt mit den Schülern bringen Dozenten neue Impulse und Ideen ein, die die Musikschulleitung vorher vielleicht nicht gesehen hätte. Lehrpläne, Prüfungskonzepte und die Gestaltung von Events und Wettbewerben sind Aufgaben, die eine Musikschulleitung nicht im Alleingang bewältigen muss. Hier dürfen sich Lehrer gerne aktiv einbringen.

Kommunikation

Grundlage für eine erfolgreiche Mitarbeiterführung ist immer eine klare Kommunikation. Musikschulleiter sollten mit ihren Mitarbeitern offen und transparent kommunizieren, um Missverständnisse zu vermeiden. Dies betrifft nicht nur die Erwartungen an die Arbeitsleistung, sondern auch die Vision und die Ziele der Musikschule.

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Private Musikschulen: Hier muss sich einiges ändern!

Die Themen sind nicht neu: Miserable Bezahlung, kein Qualitätsmanagement, kein Durchblick. Viele private Musikschulen stehen vor einem Berg an Herausforderungen. Gibt es Licht am Ende des Tunnels?

Die Misere fängt mit der Bezahlung der Dozenten an. Qualitativ hochwertiger Unterricht kann nur dann stattfinden, wenn Dozenten nicht 45 Schüler in der Woche unterrichten müssen, um über die Runden zu kommen. Viele Lehrkräfte erhalten jedoch über Jahre hinweg keine Steigerung ihres Honorars oder ihres Gehaltes. Von Inflationsausgleich keine Spur. Doch nur wenn sie den Kopf frei von Geldsorgen und Zukunftsängsten haben, können sie sich voll und ganz auf den Unterricht fokussieren.

Faire Bezahlung bedeutet Wertschätzung


Darüber hinaus ist Entlohnung immer mit Wertschätzung verbunden. Wem diese Wertschätzung in Form einer fairen Bezahlung entgegengebracht wird, der wird im Allgemeinen als Lehrer motivierter und engagierter auf der Arbeit erscheinen. Das kommt der Musikschule zugute. Schließlich sind die Dozenten das Gesicht der Musikschule. Leisten sie gute Arbeit, rückt das die gesamte Musikschule in ein positives Licht.

Nun ist natürlich klar, dass Musikschulen keine Unternehmen sind, die pro Jahr Millionenbeträge an Umsatz generieren. Dennoch können sie es mit einem intelligenten Konzept schaffen, Kosten zu sparen und einen Teil des erhöhten Gewinns an ihre Lehrkräfte weiterzugeben. Eine schlanke Verwaltung durch digitalisierte und automatisierte Prozesse wäre ein Anfang.

Einige Musikschulen fangen damit an, ihre Dozenten fest anzustellen. Doch es sind immer noch viel zu wenige. Eine Festanstellung bietet den Dozenten Sicherheit und verbessert das Klima unter Kollegen, sowie in der gesamten Musikschule.

Qualität muss sichergestellt werden

Doch schon im Einstellungsprozess tun sich bei so mancher freien Musikschule Abgründe auf. So kommt es tatsächlich vor, dass Lehrkräfte ohne jeglichen Abschluss und ohne Vorführung ihres Könnens auf dem Instrument oder irgendeiner anderen Art von Qualifikation unterrichten dürfen. Natürlich sind viele Musiker auch ohne offiziellen Abschluss hervorragende Lehrer. Doch ohne irgendeine Art von Auswahlverfahren oder Nachweis kann keine Qualität bei der Auswahl der Dozenten gewährleistet werden.

Wo sollen private Musikschulen also anfangen? Wie können sie Qualität sicherstellen? Eine gute Anlaufstelle ist der Bundesverband der Freien Musikschulen. Musikschulen können hier unter strengen Kriterien ein Qualitätszertifikat erwerben. Es stellt unter anderem sicher, dass die Dozenten an der Musikschule über eine anerkannte Ausbildung verfügen, dass eine überprüfbare Organisationsstruktur vorliegt, dass die Musikschule sich für das Kulturleben einsetzt und dass die Schüler in geeigneten Räumlichkeiten unterrichtet werden.

Da freie Musikschulen im Gegensatz zu öffentlichen Musikschulen keinen äußeren Vorgaben unterliegen und auch keine staatliche Förderung erhalten, müssen sie von sich aus eigenverantwortlich und engagiert handeln. Wer Probleme anerkennt und aktiv nach kreativen Lösungen sucht, wird solche finden. Ja, es gibt Licht am Ende des Tunnels.

Kindeswohlgefährdung in Musikschulen: Welche Maßnahmen müssen wir ergreifen?

Musikschulleitungen tragen nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine soziale Verantwortung für ihr Unternehmen. Kindeswohlgefährdung in Musikschulen ist dabei ein Thema, das nicht ignoriert werden darf. Denn Musikschulen haben die Aufgabe, ein sicheres und förderndes Umfeld für ihre Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Wie kann dies gelingen?

Wer Kindeswohlgefährdung entgegenwirken will, braucht klare Strukturen und Regeln. Freie Musikschulen haben hier möglicherweise einen Nachteil. Im Gegensatz zu den staatlichen Musikschulen gibt es hier kaum Vorgaben von außen. Viele Themen werden erst im Laufe der Zeit behandelt, wenn sich die Dringlichkeit ergibt. Aber gerade diese Freiheit, die private Musikschulen haben, kann auch ein Vorteil sein. Sie können flexibler agieren, da sie nicht an Vorgaben gebunden sind, und haben einen frischen Blick auf die Dinge.

Wie können Musikschulen nun gegen Missbrauchsfälle vorgehen bzw. wie können sie das Auftreten von Missbrauchsfällen verhindern?

Schutzkonzepte an Musikschulen sind nötig

Ein festgelegtes, objektives Schutzkonzept ist auf alle Fälle nötig, um alte Denkmuster zu durchbrechen und die Institution stetig zu hinterfragen. Selbstreflexion lautet hier das Stichwort. Neben einer Risikoanalyse für die Musikschule ist die Verpflichtung auf einen Verhaltenskodex ein konkreter Schritt in Richtung Prävention.

Mindestens genauso wichtig ist es, das Thema nach außen hin zu kommunizieren. Musikschulen, die ihr Schutzkonzept teilen und klare Verhaltensregeln festlegen, wirken auf Täter abschreckend.

Beratungsstellen helfen weiter

Trotz aller Bemühungen darf man nicht ignorieren, dass Lehrkräfte an Musikschulen in der Regel nicht hinreichend für psychologische oder rechtliche Themen ausgebildet sind. Hier sind Beratungsstellen, die sich mit dem Thema Kinderschutz auskennen, ideale Ansprechpartner. Die Kontaktaufnahme zu diesen sollte allerdings nicht nur im akuten Fall, sondern bereits im Vorfeld erfolgen. Gemeinsam mit der Beratungsstelle können Schulungen und Konzepte für Verdachtsfälle erarbeitet werden.

Bereits im Bewerbungsgespräch vorsorgen

Beim Musikschulpersonal kann bereits bei der Einstellung ein polizeiliches Führungszeugnis verlangt werden. Das Thema Kindeswohlgefährdung und Prävention sollte zusätzlich in Bewerbungs- und Personalgesprächen thematisiert werden.

Auch wenn Kindeswohlgefährdung ein unangenehmes Thema ist, das Selbstreflexion und Engagement von Leitung und Lehrern verlangt, darf es nicht unter den Teppich gekehrt werden. Durch die Auseinandersetzung mit diesem Problem und die Ergreifung präventiver Maßnahmen können Musikschulen sicherstellen, dass Kinder ihre Leidenschaft für Musik entwickeln können, ohne ihre Sicherheit zu gefährden. Denn das Wohl unserer Kinder sollte immer an erster Stelle stehen.

Habt Ihr Euch bereits mit dem Thema auseinandergesetzt? Schreibt es in die Kommentare!

Online-Unterricht an Musikschulen: Pro und Contra

Die Digitalisierung hält in immer mehr Lebensbereichen Einzug und macht auch vor den Musikschulen nicht halt. Ist digitaler Musikunterricht nur ein Überbleibsel der Corona-Zeit, oder birgt er sogar Chancen? Wie steht es um die Vor- und Nachteile von Online-Unterricht an Musikschulen?

Bevor wir uns in die Debatte „Online vs. Offline“ stürzen, möchten wir auf eines hinweisen: Damit Online-Musikunterricht überhaupt funktionieren kann, braucht es die richtige Einstellung auf beiden Seiten. Sowohl Lehrer als auch Schüler müssen dem Format gegenüber aufgeschlossen sein, sonst ist das Projekt schnell zum Scheitern verurteilt. Wenn alle Beteiligten bereit sind, dem digitalen Unterricht eine Chance zu geben, sparen sich beide von vornherein Frust.

Gesundheit geht vor

Corona hat uns gezeigt, dass Gesundheit unser höchstes Gut ist und nicht vernachlässigt werden darf. Viele Musiklehrer sind daher froh, dass sie die Möglichkeit haben, Online-Unterricht anzubieten. Schließlich können sie so auch kränkelnde Schüler aus sicherer Entfernung unterrichten und müssten nicht um ihre eigene Gesundheit fürchten. Auch ambitionierte Schüler, die sich trotz Erkältung fit genug für den Unterricht fühlen, nehmen diese Möglichkeit dankbar an.

Ortsunabhängigkeit ist attraktiv

Die Tatsache, dass man für den Online-Unterricht keine langen Anfahrtswege in Kauf nehmen muss, dürfte für viele Schüler eine Erleichterung sein. Denn wer im Alltag bereits mit engen Zeitfenstern zu kämpfen hat, nimmt den Musikunterricht womöglich doch lieber in den eigenen vier Wänden. Das spart Zeit und Organisation.

Sofern Musiklehrer in ihren eigenen Räumlichkeiten unterrichten, bedeutet das auch für sie Ortsunabhängigkeit und Zeitersparnis. Auch die vielen Arbeitsmaterialien, die ihnen zur Verfügung stehen, müssen nicht zum Unterrichtsort mitgeschleppt werden. Durch den sofortigen Zugriff auf das Material vor Ort ist sowohl für die Schüler als auch für den Lehrer eine sofortige Umsetzung von Ideen möglich.

Weniger Kontrolle im Online-Unterricht möglich

Im Präsenzunterricht ist vieles machbar, was in der digitalen Welt nicht möglich ist. So hat man beim Fernunterricht keine Möglichkeit, die Position und Haltung des Schülers persönlich zu korrigieren, da man nicht anwesend ist. Im Präsenzunterricht hingegen können Hände und Finger genau kontrolliert werden.

Dozenten haben beim Online-Unterricht auch nicht die Möglichkeit, ihren Schüler beim Instrumentalspiel aus einer 360-Grad-Perspektive zu betrachten. Ist die Haltung korrekt? Sind die Fingersätze richtig? Auf all diese Aspekte wird im Präsenzunterricht wiederum genau eingegangen.

Neue Technik, neue Probleme

Ein weiterer Grund, der für den Offline-Unterricht spricht, ist das gemeinsame Musizieren. Trotz noch so ausgefeilter Technik wird es immer eine Verzögerung bei der Übertragung von Bild und Ton geben, sodass sich das Zusammenspiel als enorme Herausforderung gestaltet.

Auch Störungen in der Interverbindung können den Unterrichtsfluss unterbrechen. Dozenten und Schüler müssen außerdem nicht nur sicherstellen, dass die Verbindung stabil ist, sondern dass sie sich gegenseitig verstehen, sehen und gut hören können.

Augen auf bei Datenschutz und Sicherheit

Auch Aspekte des Datenschutzes und der Cybersicherheit müssen bei digitalem Unterricht bedacht werden. Eine Software, die sichere und datenschutzkonforme Videokonferenzen gewährleisten kann, ist für Musikschulen ein Muss!

Musikunterricht lebt vom persönlichen Austausch

Zu guter Letzt weiß jeder Dozent, dass der persönliche Kontakt zum Schüler nur durch Präsenz hergestellt werden kann. Die Interaktion ist einfach eine andere, wenn man sich direkt gegenüber steht. Schließlich lebt qualitativer Musikunterricht unter anderem von persönlichem Austausch und der direkten Begegnung.

Fazit

Viele Musikschulen überlegen, ob sie Online-Unterricht generell in ihr Angebot integrieren sollten. Für Schüler bietet diese Unterrichtsform diverse Vorteile und kann deswegen ergänzend oder für spezielle Situationen angeboten werden. Ein Ersatz für „echten“ Unterricht ist die Variante jedoch eher nicht. Persönlicher Unterricht kann musikalische Bildung auf höchstem Niveau gewährleisten und auf alle Aspekte des Musizierens eingehen.

Wie ist Eure Erfahrung mit Online-Unterricht?

Ein Muss für Musikschulen! Die SOMM Dealer Days am 28.10.23

Die SOMM Dealer Days (SOMM für Society Of Music Merchants e. V.) sind das wichtigste B2B-Event für alle aus der Musikinstrumentenbranche. Hier treffen sich jedes Jahr zahlreiche Musikfachhändler, Hersteller, Vertriebe und Verlage aus aller Welt. So entsteht ein Event des Austausches und der Vernetzung, das europaweit seinesgleichen sucht. Dieses Jahr finden die SOMM Dealer Days am 28. und 29. Oktober 2023 im Hotel Estrel in Berlin statt.

Auch die dritte Ausgabe der Veranstaltung verspricht ein großer Erfolg zu werden und zieht immer mehr Aufmerksamkeit der Branche auf sich. Der Bundesverband der Freien Musikschulen wird dieses Jahr ebenfalls mit einem eigenen Meetingpoint dabei sein. Damit zeigt der Verein seine Offenheit für Kooperationen und Austausch.

Musikschulen, die neue Inspiration, ein Netzwerk und mögliche Deals suchen, sollten sich die Veranstaltung auf keinen Fall entgehen lassen. Vor allem Mitgliedsschulen des bdfm dürfen sich auf ein besonderes Angebot freuen: Sie können sich kostenlos für das B2B-Event anmelden!

Also, worauf warten? Hier könnt Ihr Euch Tickets für die SOMM Dealer Days sichern. 

Achtung: Meldet Euch als „Musikschule mit angeschlossenem Handel“ an, auch wenn Ihr keinen Handel betreibt.

Wie unsere Musikschulen in 2 Jahren knapp 50.000 Euro gespart haben

In Zeiten von Inflation und Krise wird es für Musikschulen immer wichtiger, Kosten zu sparen und effizient zu arbeiten. Doch wie stellt man das an? An Personal, Räumlichkeiten und Instrumenten lässt es sich schlecht sparen, wenn man hochwertigen Unterricht anbieten möchte. Eine wichtige Stellschraube wird jedoch von vielen Musikschulen übersehen: die Zeit, die sie für Verwaltung aufwenden.

axinio hat vor zwei Jahren das Booking Tool eingeführt und analysiert, inwiefern das Tool einen Mehrwert für Musikschulen bringt. Das Ergebnis überrascht. Doch wie funktioniert das Tool überhaupt?

Bei unserem Buchungsverfahren können Menschen, die an einer Probestunde interessiert sind, diese bequem über ein Online-Formular anfragen. Die Daten des Interessenten werden dann in die Datenbank aufgenommen und dem Kunden wird im Handumdrehen eine Bestätigung zugesandt. Nach der Probestunde wird dem Kunden eine E-Mail mit dem Vertrag zugeschickt. So weit, so gut.

Nun geht es für den Kunden ganz schnell: Vertrag öffnen, Daten eingeben und absenden. Schon ist der Vertrag abgeschlossen!

Nur 7 Klicks liegen zwischen der Probestunde und dem Vertragsabschluss. Das spart nicht nur eine Menge Zeit, sondern auch Geld. Unsere Analyse hat gezeigt, dass Musikschulen mit dem Tool in 2 Jahren knapp 50.000 Euro gespart haben. Der Grund dafür liegt in dem Zeitersparnis. Normalerweise würde der Verwaltungsaufwand von der ersten Probestunde bis hin zum Vertragsabschluss ca. eine halbe Stunde in Anspruch nehmen. Mit dem Booking Tool reduziert man diese Zeit auf ungefähr eine Minute und spart sich die Kosten für die Verwaltung.

Musikschulen können mit der gewonnenen Zeit Projekte verwirklichen, zusätzliche Schüler aufnehmen oder früher in den wohlverdienten Feierabend gehen. Die Wahl liegt ganz bei ihnen. Und für die eingesparten 50.000 Euro findet sich sicherlich auch eine Verwendung.

Wofür würdet ihr das gesparte Geld verwenden?

Bundesverband der Freien Musikschulen fordert 0% Umsatzsteuer für Musikunterricht – das sind die Gründe

Wir sind uns wohl alle einig, dass musikalische Bildung ein Kulturgut ist, das für alle Menschen zugänglich sein sollte. Genau aus diesem Grund galt bisher die Regelung, dass sich Anbieter von Musikunterricht von der Umsatzsteuer befreien lassen konnten. Musikschulen und private Lehrer waren dadurch in der angenehmen Lage, ihren Unterricht zu günstigen Konditionen anzubieten und konnten so eine breite Schülerschaft aus unterschiedlichen sozialen Schichten erreichen. Doch damit könnte bald Schluss sein.

Schon seit längerer Zeit wird in der Bundesregierung über eine Neuregelung der Umsatzsteuerbefreiung diskutiert. Zur Debatte steht, ob Bildungsdienstleistungen wie Musikunterricht in Zukunft umsatzsteuerpflichtig werden sollten. Was bedeutet das für die Musikschulen?

Mögliche Umsatzsteuerpflicht behindert soziale Gleichheit

Musikschulen, die man zu einer Umsatzsteuer verpflichtet, werden sich wohl oder übel dazu gezwungen sehen, höhere Preise zu verlangen. Dabei ist Musikunterricht bereits heute etwas, dass sich einige Familien nur durch finanzielle Unterstützung leisten können. Eine Verpflichtung zur Umsatzsteuer würde noch mehr Ungleichheit zwischen sozialen Schichten bedeuten und widerstrebt der Idee, jedem Menschen musikalische Bildung zu ermöglichen.

Viele Gründe sprechen für einen Umsatzsteuersatz von 0 % für Musikunterricht

Der Bundesverband der Freien Musikschulen setzt sich deswegen dafür ein, die 2023 eingeführte Umsatzsteuer von 0 % auch auf Musikunterricht anzuwenden. Eine 0%-Steuer ist für einige Branchen möglich und wird angewandt, um diese zu unterstützen. Musikalische Bildung fördert Kultur und Teilhabe und sollte deswegen gefördert werden. Zudem würden bürokratischer Aufwand und die damit einhergehenden Kosten für Musikschulen wegfallen. Der bdfm führt mehrere Gründe an, die für die 0%-Besteuerung sprechen. 

Ein Umsatzsteuersatz von 0 %:

  • entspricht der EU-Richtlinie
  • baut Bürokratie ab
  • spart aufgrund wegfallender Bürokratie Kosten für Musikschulen und Staat
  • fördert Chancengleichheit

Der bdfm nennt überzeugende Gründe, die für eine steuerliche Entlastung von Musikunterricht sprechen. Wer genauere Informationen zu den Aussagen des bdfms haben möchte, kann diese hier nachlesen. Wir bleiben gespannt, wie sich die Lage entwickelt.